Juli - Ruhe für die aufgepeitschte Seele
Warum nur bin ich so traurig und niedergedrückt?
Warum ist mein Herz so schwer?
(Psalm 42, 6a)
Warum bin ich aufgeregt wie ein vom Sturm aufgepeitschtes Meer?
Warum toben meine Gedanken in mir wie eine aufrührerische Volksmenge?
Warum bin ich so verwirrt?
Ich versteh selber nicht, was mit mir los ist.
Ich schaue die Unruhe in mir an.
Was bringt mich so aus dem Konzept?
Was bringt mich innerlich ins Schleudern?
Was trifft mich so tief, dass ich aus der Balance falle?
Dass ich den Halt in mir verliere?
Was macht mir zu schaffen?
Was triggert mich?
An welchen Schmerz werde ich erinnert?
Ja, es gehört dazu, dass meine Seele immer wieder in Aufruhr gerät.
Es gibt Gründe, warum ich manchmal verzweifelt bin.
Ratlos über mich selber.
Und über andere Menschen, die ich nicht verstehe.
Ich ticke aus, weil ich anders ticke als die andern.
Weil ich manchmal nicht dazu gehöre.
Gehöre ich zu dir, Gott?
Kündest du mir deine Liebe nicht auf?
Wenn ich mich wie in einer Nussschale auf dem Meer verloren habe?
Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß:
Ich werde ihm wieder danken.
Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!
(Psalm 42, 6b)
Ich richte meine Augen inmitten meiner inneren Stürme auf dich.
Ich halte Ausschau nach dir.
Suche den Horizont ab, ob da ein Schimmer deiner Hoffnung aufleuchtet.
Ein Lichtblick mitten im Dunkel.
Ein Hauch von Ruhe und Stille, die mich umfangen
und in denen ich mich bergen kann.
Ich will harren auf dich.
Ich will nicht nur passiv herumsitzen.
Nicht nur ausharren.
Ich will mich nicht verzweifelt in meinem Schmerz auflösen.
Ich strecke mich aus.
Ich richte mich aus auf dich.
Dass deine Liebe mich umfasst in meinem Schmerz.
Ich sehe, wie meine Seele herumgeworfen wird.
Wie ich hin und her schwanke.
Zwischen Momenten des Zweifelns und der Verzweiflung.
Und Schimmer der Hoffnung und des Vertrauens.
Gott, hülle mich ein in deine Liebe.
Halt mich fest, dass meine Seele Halt, Sicherheit und Trost findet.
Auch angesichts von Unsicherheit und Widerstand.
Führe mich durch die Stürme des Lebens.
Mit deiner unumstösslichen Treue.
Thomas Bachofner