kreuz&quer
Gespräche über Gott und die Welt
Stürmische Zeiten beunruhigen. Menschen fragen Sich: "Werde ich morgen noch so aufwachen, wie ich heute zu Bett gegangen bin?" Wir können die Zukunft nicht vorhersehen. Aber der Blick in die Vergangenheit lehrt uns, dass es immer eine Zukunft gab. Diese Zukunft war aber nur dann friedlich und gerecht, wenn Menschen sich nicht der Zukunftsangst ergeben haben, sondern mutig und entschlossen für eine bessere Welt gekämpft haben.
Der Ittinger Sturm ist ein historisches Ereignis, das sich am 19. Juli zum 500. Mal jährt. Angesichts von Bildersturm, Bauernaufstand und Brand in der Kartause werden wir heute nicht unbedingt darüber jubeln. Aber wir können fragen, wo wir heute stehen und wir sehen vielleicht ein wenig klarer, wo die brandgefährlichen Konflikte in Gesellschaft wie Religion lauern und was wir tun können, um sie friedlich beizulegen.
Ab Februar 2024 erscheint immer zum Monatsanfang eine neue Folge von «kreuz&quer – Gespräche über Gott und die Welt». Darin werden
verschiedene Facetten des Ittinger Sturmes aufgenommen und nach der Bedeutung für die heutige Zeit gefragt. Verschiedene Menschen kommen zu Wort, welche das Gedenkjahr mitgestalten oder sonst von stürmischen Zeiten betroffen worden sind. Wer sich am Gespräch beteiligen möchte, kann gerne eine Frage oder eine Bemerkung in den Kommentaren anfügen.
Aus Überzeugung - Die Wirkung von religiösen Bildern und sakralen Räumen
Andreas Schwarz im kreuz&querGespräch
Andreas Schwarz führt durch die Ausstellung "Aus Überzeugung" im Kulturhaus Obere Stube in Stein am Rhein. Wir begegnen ausgewählten Werken des belgischen Konzeptkünstlers Kris Martin (*1972) und des finnischen Fotokünstlers Ola Kolehmainen (*1964). Es wird deutlich, dass fundamentale Fragestellungen des Glaubens, der religiösen Praktiken und der Wirkmacht von Wort, Bild und Raum auch heute noch aktuell sind. Ist die Kirche momentan nicht auch im Zustand der Renovation? Ist das Vorläufige nicht gerade ein Grundmerkmal von christlicher und kirchlicher Existenz? Und steht die Machtentfaltung der Kirche und die pompöse Selbstdarstellung der kirchlichen Amtsträger nicht in einem Widerspruch zur Gründungsidee des christlichen Glaubens?
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Seht der Mensch! - Skulpturenweg Stammertal
Heinz-Jürgen Heckmann und Mike Albrow im kreuz&querGespräch
Der Künstler Mike Albrow und Pfarrer Heinz-Jürgen Heckmann begleiten Moderator Jean-Pierre Sitzler im kreuz&quer-Gespräch auf dem Skulpturenweg "Seht, der MENSCH!». Im Zentrum des Projekts stehen vier überlebensgrosse Figuren aus Holz und Jute, die langsam mit verschiedenfarbigen Rosen zuwachsen. Die reformatorischen Ereignisse im Raum Stein am Rhein - Stammheim - Ittingen, an die mit dem Projekt „Seht, der MENSCH!“ erinnert wird, werden mit den Stichworten "Not", "Tat", "Wut" und "Mut" aufgenommen und finden in den Skulpturen einen Ausdruck.
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Der Ittinger Sturm im Fokus
Felix Ackermann im kreuz&querGespräch
1524 erheben sich die Bauern im Grenzgebiet der Herrschaft der Stadt Zürich und der Gemeinen Herrschaft Thurgau. Das Ganze kulminiert im Ittinger Sturm, der rund anderthalb Tage dauerte. Der Überfall einer Truppe von etwa 3000 Personen auf die Kartause Ittingen mündete in der vollständigen Plünderung und Brandschatzung der Klosteranlage. Die Ausstellung "1524 Stürmische Zeiten - Der Ittinger Sturm im Fokus" im Ittinger Museum beleuchtet die verschiedenen Aspekte und Etappen dieses Tumultes.
Gast: Dr. Felix Ackermann, Historiker, Kurator im Ittinger Museum
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Die Bauern erheben sich – Berechtigtes Anliegen oder Krawall?
Peter Kamber im kreuz&querGespräch
1524 erheben sich die Bauern im Grenzgebiet der Herrschaft der Stadt Zürich und der Gemeinen Herrschaft Thurgau. Das Ganze kulminiert im Ittinger Sturm, dem die Kartause Ittingen zum Opfer fällt. Was waren die Gründe für diesen Aufstand? Wie ging es den Bauern damals? In welchen Verhältnissen lebten sie? Warum fanden die reformatorischen Gedanken so Anklang bei den Bauern? Und im Blick auf unsere Zeit: Gibt es Parallelen zur Situation von Bauern heute? Sind die heutigen Wutbürger die Bauern von damals?
Gast: Peter Kamber, Historiker, Autor und Journalist.
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Raus aus dem Streit - Vom Umgang mit Konflikten in der Partnerschaft
Piroska Gavallér-Rothe und Andreas Rothe im kreuz&quer-Gespräch
«Wenn Streitereien zunehmen oder heftiger werden, dann ist die Beziehungskrise nicht mehr weit», sagt Paartherapeutin und Konflikt- und Kommunikationstrainerin Piroska Gavallér-Rothe. Sie muss es wissen, denn auch sie und ihr Mann Andreas Rothe waren früher ein Streitpaar. Im kreuz&quer-Gespräch teilen die beiden nicht nur theoretische Impulse, sondern auch eigene Erfahrungen.
Gäste: Piroska Gavallér-Rothe, Dozentin und Trainerin für Konflikt- und Kommunikationskompetenz, Autorin und Andreas Rothe, Dr., Elektroingenieur, Betriebswirt, Unternehmer
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Top-down oder bottom up - Wer hat die Macht in der Kirche und in der Gesellschaft?
Simone Curau-Aepli im kreuz&quer-Gespräch
Im Ausgang des Spätmittelalters waren die Machtverhältnisse sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft klar geregelt. Es gab ein «Oben» und ein «Unten»: Leibeigene und Grundherren, Freie und Unfreie, Herren und Knechte (oder Mägde). Die Reformatoren setzten eine Bewegung in Gang, welche diese Rollenverteilung in Frage stellte.
Im kreuz&quer-Gespräch geht Simone Curau-Aepli, Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes auch auf die Machtverteilung in der heutigen Kirche ein. Sie stellt fest, dass in der Kirche nach wie vor die Macht von oben nach unten verteilt ist. Hoffnungsvoll stimmen sie Aufbrüche an der Basis, sowohl in der Kirche als auch in der Zivilgesellschaft. Aber die Forderungen müssen klar, beharrlich und laut formuliert werden. Und es braucht einen langen Atem.
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Anders denken und trotzdem verbunden sein
Christina Aus der Au im kreuz&quer-Gespräch
Kirche kann ein Ort sein, wo verschiedene theologische Strömungen miteinander ins Gespräch kommen, ein Ort, an dem ethische Fragen theologisch bedacht werden, ein Ort, wo Wege aufgezeigt werden, wie Konflikte friedlich gelöst werden. Die Erfahrung von Bildersturm, Bauernaufstand und Brand in der Kartause Ittingen zeigen, dass dies in der Vergangenheit nicht immer gut gelungen ist. Dies bedeutet aber nicht, dass die Kirche als Diskussionsplattform ausgedient hätte. Es kommt darauf an, einen friedlichen und respektvollen Diskurs zu fördern, der die Polarisierungen aufbricht. Es gilt zu überprüfen: Wie begegnen wir als Kirche neuen Ideen? Wie gehen wir mit Diversity um? Haben wir Lust auf Neues und Abenteuer? Oder halten wir am Altbekannten fest? Lassen wir uns ein auf die Diskussion oder schotten wir uns ab in unserer eigenen Blase? Was liegt in der Luft?
In der Februarausgabe von kreuz&quer berichtet Christina Aus der Au, Präsidentin des Evangelischen Kirchenrates im Thurgau, was für sie die Kernpunkte der Reformation sind und wie sie die Lage der Kirche heute einschätzt. Erfreulich findet sie, dass das Gespräch über die konfessionellen Grenzen hinweg offener geworden ist - auch wenn da und dort immer noch fundamentale theologische Differenzen bestehen.
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