Dezember - Komm in den Garten meines Herzens
In meinen Garten kam ich, meine Schwester, meine Braut.
Ich pflückte meine Myrrhe samt meinem Balsam.
Ass meine Wabe samt meinem Honig.
Trank meinen Wein samt meiner Milch.
Esst, ihr Freunde, trinkt und seid trunken von Liebe!
(Hoheslied 5, 1)
Advent.
Jemand kommt an.
Da wird einer erwartet.
Sehnsucht nach dem, der die Dunkelheit mit seinem Licht erhellt.
In meinem inneren Raum bereite ich den Garten meines Lebens vor.
In der Stille pflücke ich die Myrrhe der Erwartung.
Der Balsam der Hoffnung wirkt.
Jetzt bin ich bereit für das Licht des Advents,
denn der Geliebte kommt, der Erlöser naht.
Komm in den Garten meines Herzens, mein Liebster.
Der Duft von Myrrhe und Weihrauch erfüllt die Luft.
Der Heiland ist geboren, als kleines Kind in einem Stall.
In Demut und Liebe berührt er mich,
heilt Wunden, erneuert meinen Geist.
Der Garten meines Herzens wird durch ihn zum heiligen Ort.
Die Liebe Gottes lässt mich blühen.
Früchte wachsen.
Milch und Honig fliessen wie im verheissenen Land.
Köstlicher Wein füllt meinen Kelch bis zum Überlaufen.
Meine Seele öffnet sich, der Kreis erweitert sich.
Die Freude muss geteilt werden.
Ich lade andere ein - Freunde, Freundinnen, Bekannte, Fremde.
Wir versammeln uns um den Tisch des Herrn,
erheben die Becher, trinken aus dem Kelch der Liebe.
Wir berauschen uns am süssen Wein.
Freude breitet sich in mir aus.
Neuer Schwung und Energie fliessen durch meinen Körper.
Das Leben ist leicht und schön.
Gemeinsam feiern wir die Ankunft Jesu.
Das Fest der Liebe kann beginnen.
Thomas Bachofner